Die Medizinproduktebranche ist streng reguliert und unterliegt hohen Anforderungen an Produkthaftung und Sicherheit. Für Hersteller und Anbieter bedeutet dies komplexe gesetzliche Vorgaben, die eine sorgfältige Einhaltung erfordern. Wir möchten Ihnen hier einen Überblick über die wesentlichen Regulierungen und Anforderungen geben – von der Entwicklung und Zulassung bis hin zur Überwachung und Haftung im Markt.
Regulatorische Anforderungen und Haftung bei Medizinprodukten
Die europäische Medizinprodukteverordnung MDR (Medical Device Regulation, EU 2017/745) überlässt es den Mitgliedsstaaten spezifische Haftungsbestimmungen einzuführen. In Deutschland regelt das Medizinproduktedurchführungsgesetz (MPDG) diese Thematik, schreibt jedoch eine Produkthaftpflichtversicherung nicht vor. Wir empfehlen Ihnen jedoch dringend, diese Absicherung freiwillig vorzunehmen. Ein umfassender Versicherungsschutz ist ein entscheidender Faktor für die Sicherheit und Zukunft Ihres Unternehmens.
Für Unternehmen in der Medizinproduktebranche ist es entscheidend, einen Versicherungsschutz zu haben, der ihre spezifischen Risiken abdeckt. Besonders im Rahmen der MDR übernehmen Händler und Importeure unter bestimmten Bedingungen die Haftungspflichten der Hersteller – beispielsweise, wenn sie Produkte unter ihrem eigenen Markennamen auf den Markt vertreiben. Diese erweiterten Haftungspflichten machen deutlich, wie wichtig ein umfassender Versicherungsschutz für alle Wirtschaftsakteure in der Lieferkette ist.
Warum wird eine spezielle Versicherung für Medizinprodukte benötigt?
Obwohl das MPDG in Deutschland keine Pflicht zur Produkthaftpflichtversicherung vorschreibt, schließen viele Unternehmen freiwillig eine solche ab, um sich gegen Haftungsansprüche abzusichern. Medizinprodukte, von einfachen Verbrauchsmaterialien wie Kanülen bis hin zu komplexen implantierbaren Herzschrittmachern, erfordern aufgrund ihrer unterschiedlichen Risikoklassen eine risikogerechte Einordnung, um den passenden Versicherungsschutz zu gewährleisten. Ein maßgeschneiderter Versicherungsschutz kann für Unternehmen in der Medizinproduktebranche existenzsichernd sein, da die möglichen Haftungsrisiken enorme finanzielle Auswirkungen haben können.
Unsere Lösung: Maßgeschneiderte Produkthaftpflichtversicherung für Medizinprodukte
Wir bieten eine Medizinproduktehaftpflichtversicherung an, die gezielt auf die spezifischen Anforderungen und Risiken Ihrer Produkte abgestimmt ist. Unsere Leistungen umfassen:
Ob einfache Verbrauchsmaterialien oder Hightech-Implantate – wir sorgen für den passenden Deckungsschutz und unterstützen Sie dabei, die regulatorischen Anforderungen der MDR und des MPDGs zu erfüllen. Lassen Sie uns gemeinsam sicherstellen, dass Ihre Produkte und Ihr Unternehmen optimal abgesichert sind.
Bei der Produkthaftpflichtversicherung für Medizinprodukte zählt nicht nur die Wahl der passenden Versicherungssumme – die Qualität der Bedingungen ist entscheidend. Nur klare und umfassende Regelungen garantieren im Ernstfall optimalen Schutz. Mit unseren speziell entwickelten ‚Life Sciences Prime Protect 2024‘-Bedingungen bieten wir unseren Mandanten marktführenden Schutz.“
Florian Eckstein - Geschäftsführender Gesellschafter Atrialis GmbH
1. Was deckt die Produkthaftpflichtversicherung ab?
Die Produkthaftpflichtversicherung für Medizinprodukte schützt Unternehmen vor finanziellen Folgen, die durch Schadenersatzansprüche entstehen können, wenn ein Produkt Schäden verursacht. Diese Schäden können sowohl Personen- als auch Sachschäden umfassen, die durch fehlerhafte Medizinprodukte verursacht werden.
Dazu gehören:
➪ Im Wesentlichen deckt die Produkthaftpflichtversicherung alle finanziellen Folgen ab, die aus der Nutzung eines fehlerhaften Produkts resultieren. Sie ist nicht nur für Hersteller, sondern auch für Importeure, Händler und Distributoren wichtig, wenn diese Produkte unter ihrem eigenen Markennamen vertreiben.
2. Wer haftet bei Medizinprodukten?
Bei Medizinprodukten haftet in erster Linie der Hersteller, der das Produkt in den Verkehr bringt. Dies umfasst alle Unternehmen, die Medizinprodukte entwickeln, herstellen und in Verkehr bringen. Doch auch andere Beteiligte können in bestimmten Fällen haftbar gemacht werden:
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Haftung nach dem Produkthaftungsgesetz (ProdHaftG) auch dann greift, wenn der Hersteller seiner Sorgfaltspflicht bei der Entwicklung oder Qualitätskontrolle nicht nachgekommen ist. Dies kann zu erheblichen Schadenersatzforderungen führen, die nur durch eine adäquate Versicherung abgedeckt werden können.
3. Was kostet eine Produkthaftpflichtversicherung?
Die Kosten für eine Produkthaftpflichtversicherung können stark variieren und hängen von mehreren Faktoren ab, insbesondere vom Risiko des Produkts, der Unternehmensgröße und der Versicherungssumme. Bei geringen Risiken und weniger komplexen Produkten können die Prämien für kleinere Unternehmen bereits ab 200 bis 300 Euro pro Jahr beginnen.
Für Unternehmen, die hochriskante Medizinprodukte (wie implantierbare Geräte oder Produkte, die mit Lebenserhaltung in Verbindung stehen) herstellen oder vertreiben, liegen die Kosten jedoch häufig bei 500 bis 2.000 Euro jährlich oder sogar mehr. Zu den entscheidenden Faktoren, die den Preis beeinflussen, gehören:
Um eine präzise Einschätzung der Prämien zu erhalten, sollten Unternehmen ihre Produkte und spezifischen Risikofaktoren durch einen spezialisierten Versicherungsmakler oder Anbieter bewerten lassen. Sprechen Sie uns hierzu gerne an!